Das Ei – eine kurze Geschichte, die Dein langes Leben verändern könnte

von | Kontaktaufnahme & Flirt | 2 Kommentare

Heute las ich in einem englischsprachigen Blog eine Geschichte von Andy Weir, der mit dem Roman „Der Marsianer“ (gerade von Ridley Scott mit Matt Damon in der Hauptrolle verfilmt) bekannt wurde. Die Geschichte hat mich sehr berührt und deshalb möchte ich sie gerne mit Euch teilen.

Ich habe mich entschieden, die Geschichte, die im Original „The Egg“ (also „Das Ei“) heißt, auf Deutsch zu übersetzen, um jeden Leser teilhaben zu lassen.

Die Geschichte ist für mich ein schönes Bild, ein tröstlicher Gedanke und auch eine Aufforderung – eine Aufforderung mir zu überlegen, wie ich mit „anderen Menschen“ umgehen möchte, ganz gleich, welche Urteile ich über sie habe. Aber genug jetzt… hier: 

 

Die Geschichte:

„The Egg“ – „Das Ei“ von Andy Weir.

Du warst auf dem Nachhauseweg, als Du gestorben bist.

Es war ein Autounfall.

Nichts wirklich außergewöhnliches – aber nichtsdestotrotz fatal. Du hast einen Partner und zwei Kinder hinterlassen. Es war ein schneller, schmerzloser Tod.

Die Rettungskräfte gaben ihr Bestes, um Dich zu retten – aber ohne Erfolg. Dein Körper war eh so hinüber, dass es besser so war für Dich, vertrau mir.

Und das ist der Moment, wo Du mich triffst.

„Was… was ist passiert?“, fragst Du. „Wo bin ich?“

„Du bist gestorben“, sage ich möglichst sachlich. Es macht ja keinen Sinn drumherum zu reden.

„Da war ein… ein LKW und er kam ins Schleudern…“

„Jep!“, sage ich.

„Ich… ich bin gestorben?“

„Jep. Aber fühl Dich nicht schlecht deswegen. Jeder stirbt irgendwann mal“, sage ich.

„Du schaust Dich um. Da ist Nichts. Nur Du und ich.

„Was ist das für ein Ort?“, fragst Du mich, „ist das das Leben nach dem Tod?“

„Mehr oder weniger“, sage ich.

„Bist Du Gott?“, fragst Du mich.

„Jep“, sage ich, „ich bin Gott.“

„Meine Kinder… mein Partner“, sagst Du.

„Was ist mit denen?“

„Wird’s denen gut gehen?“

„Das sehe ich gerne“, sage ich, „Du bist gerade gestorben und Deine größte Sorge gilt Deiner Familie. Das ist ein gutes Zeichen.“

Du betrachtest mich mit Verwunderung. Ich sehe für Dich nicht aus, wie Du Dir Gott vorgestellt hast. Ich sehe einfach aus, wie irgendein Typ. Oder vielleicht sogar wie eine Frau. Eine Art Autoritätsfigur vielleicht – aber eher wie ein Grundschullehrer, als wie der Allmächtige.

„Keine Sorge“, sage ich, „denen wird’s gut gehen. Deine Kinder erinnern sich an Dich als perfekt in der jeder Hinsicht. Sie sind noch klein und hatten nicht die Zeit, Verachtung für Dich zu entwickeln. Dein Partner wird äußerlich trauern – aber heimlich erleichtert sein. Um ehrlich zu sein, Deine Partnerschaft war eh dabei, auseinanderzubrechen. Wenn es Dir ein Trost ist: Dein Partner wird sich sehr schuldig dafür fühlen, erleichtert zu sein.“

„Oh“, sagst Du. „Also… was passiert jetzt? Komme ich in den Himmel oder in die Hölle oder sowas?“

„Weder noch“, sage ich, „Du wirst wiedergeboren.“

„Ach“, sagst Du, „also hatten die Hindus recht.“

„Alle Religionen haben auf ihre Art recht“, sage ich. „Geh ein Stück mit mir.“

Du begleitest mich, während wir durch die Leere schlendern.

„Wohin gehen wir?“

„Nirgendwo bestimmtes“, sage ich. „Es ist nur schön ein paar Schritte zu gehen, während wir reden.“

„Also, worum geht es dann?“, fragst Du micht. „Wenn ich wiedergeboren werde, bin ich wieder ein unbeschriebenes Blatt, richtig? Ein Baby. Also werden alle meine Erfahrungen und alles, was ich in diesem Leben getan habe, keine Rolle spielen.“

„Nicht so“, sagte ich. „Du hast in Dir all das Wissen und all die Erfahrungen all Deiner vergangen Leben. Du erinnerst Dich im Moment nur nicht daran.“

Ich bleibe stehen und nehme Dich bei den Schultern. „Deine Seele ist großartiger, schöner und gigantischer als Du Dir auch nur ansatzweise vorstellen kannst. Ein menschlicher Geist kann immer nur einen kleinen Teil dessen fassen, was Du bist. Es ist wie einen Finger in ein Glas Wasser zu halten, um zu sehen ob es heiß oder kalt ist. Du gibst einen kleinen Teil Deiner Selbst in ein Gefäß und wenn Du es zurückbringst, hast Du all die Erfahrungen gewonnen, die Du gemacht hast. Du warst für die letzten 48 Jahre in einem Menschen, deshalb hast Du Dich noch nicht ausgestreckt und den Rest Deines immensen Bewusstseins erspürt. Wenn wir hier lange genug herumhängen, würdest Du anfangen, Dich an alles zu erinnern. Aber es hat keinen Sinn, dass zwischen jedem Leben zu machen.“

„Wie oft wurde ich denn schon wiedergeboren?“

„Oft. Sehr, sehr oft. Und in jede Menge unterschiedliche Leben.“, sage ich. „Dieses mal wirst Du ein chinesisches Bauernmädchen 540 nach Christus.“

„Warte mal, was?“, stammelst Du. „Du schickst mich zurück in der Zeit?“

„Naja, ich denke, technisch gesehen schon. Zeit, wie Du sie kennst, existiert nur in Deinem Universum. Die Dinge funktionieren anders, da wo ich herkomme.“

„Wo Du herkommst?“, wiederholst Du.

„Ja klar“, erwidere ich, „ich komme auch irgendwo her. Von woanders. Und da gibt es andere wie mich. Ich weiß, Du möchtest wissen, wie es da ist – aber ehrlich gesagt, Du würdest es nicht verstehen.“

„Oh“, sagt Du, ein bisschen enttäuscht. „Aber warte, wenn ich zu unterschiedlichen Zeiten wiedergeboren werde, könnte ich mir ja irgendwann selbst begegnet sein.“

„Sicher. Das passiert dauern. Und da beide Inkarnationen sich nur ihrer eigenen Lebensspanne bewusst sind, merkst Du nicht mal, dass es passiert.“

„Was ist dann der Sinn von alledem?“

„Ernsthaft?“, frage ich. „Du fragst mich jetzt ernsthaft nach dem Sinn des Lebens? Ist das nicht ein bisschen klischeehaft?“

„Naja, es ist doch eine berechtigte Frage“, beharrst Du.

Ich sehe Dir in die Augen. „Der Sinn des Lebens, der Grund dass ich dieses ganze Universum erschaffen habe, ist damit Du Dich entwickeln kannst.“

„Du meinst, die Menschheit? Du willst, dass wir uns weiterentwickeln?“

„Nein, nur Du. Ich habe dieses ganze Universum für Dich gemacht. Mit jedem neuen Leben wächst und reifst Du und entwickelst einen größeren, einen höheren Geist.“

„Nur ich? Was ist mit allen anderen?“

„Es gibt keine anderen“, sage ich. „In diesem Universum sind nur Du und ich.“

Du starrst mich an. „Aber all die Menschen auf der Erde…“

„Sind Du. Verschiedene Inkarnationen von Dir.“

„Warte. Ich bin… jeder!? Alle?“

„Jetzt kapierst Du es“, sage ich zu Dir und klopfe Dir anerkennend auf die Schulter.

„Ich bin jeder Mensch, der je gelebt hat?“

„Oder der jemals leben wird, ja.“

„Ich bin Abraham Lincoln?“

„Und Du bist auch John Wilkes Booth, der ihn getötet hat“, ergänze ich.

„Ich bin Hitler?“, sagst Du entsetzt?

„Und Du bist die Millionen, die er umgebracht hat.“

„Ich bin Jesus?“

„Und alle, die ihm gefolgt sind.“

Du wirst still.

„Jedes mal, wenn Du jemanden misshandelst hast“, sage ich, „wurdest Du selbst misshandelt. Jede Art von Freundlichkeit, die Du jedem hast Zuteil werden lassen, hast Du Dir selbst geschenkt. Jeder glückliche und traurige Moment, der je von einem Menschen erlebt wurde oder werden wird, wird von Dir erlebt.

Du denkst eine ganze Zeit lang nach.

„Warum?“, fragst Du mich. „Warum all das?“

„Weil Du eines Tagst wirst, wie ich. Weil es das ist, was Du bist. Du bist von meiner Art. Du bist mein Kind.“

„Boah“, sagst Du ungläubig, „Du meist, ich bin ein Gott?“

„Nein, noch nicht. Du bist ein Fötus. Du wächst noch. Wenn Du jedes menschliche Leben über alle Zeiten hinweg gelebt hast, bist Du groß genug, um geboren zu werden.“

„Also das ganze Universum“, sagst Du, „ist nur….“

„Ein Ei.“, antworte ich. „Jetzt ist es Zeit für Dich. Auf in Dein nächstes Leben.“

…und schicke Dich auf Deinen Weg.

Für mich

Ich habe mich früher auch oft gefragt: „Warum das alles?“
Wenn ich im Sommer bis spätabends draußen war und in die Sterne geschaut habe und mir klar wurde, wie riesig das alles ist und wie winzig klein wir alle dagegen sind, habe ich mich oft gefragt, was das alles soll. Wie groß das Universum wohl ist – und was danach kommt. Und warum wir überhaupt sind…

All das sind Fragen, auf die niemand auf dieser Erde eine verlässliche Antwort geben kann – nur Erklärungsversuche. Und auch diese Geschichte über „das Ei“ ist ein solcher Erklärungsversuch.

Und ich mag ihn.

Ich mag ihn, weil er mich dazu bewegt, stets freundlich mit mir umzugehen – selbst wenn ich mir in Gestalt von Menschen begegne, die mir nicht gefallen.

Für uns

Ich mag ihn, weil er es absolut obsolet macht (schöne Wortkombi, gell?), über andere überhaupt zu urteilen – oder sauer auf jemanden zu sein.

Für Dich

Er macht es übrigens auch unnötig, schüchtern zu sein… Bist ja nur Du da – der andere!

Schöner Gedanke, oder?

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2 Kommentare

  1. Es ist nicht ein Gegenüber,

    sondern das Miteinander

    welches sich vollkommen

    natürlich friedlich wie fair ergänzend

    dankbarst

    entfaltet und dann wahrlich

    ewiglich in vollkommener

    natürlicher reinster

    Macht Kraft Herrlichkeit

    gesund herzerfrischend

    geistreich blüht , IST 🙂

    Sei
    Sei das ewige liebevolle
    lichtvolle charismatische wundervolle
    dankbare herzerfrischende
    Lächeln in Dir und um Dich herum

    Antworten
  2. Du bist ich und ich bin du bist nicht so ganz richtig etwas komplexe r‘ ist es schon es gehört immer ein gegenüber um etwas zu werden

    Antworten

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